Nur noch eine Woche, dann erscheint endlich die deutsche Version meines englischen Romans ‚Out of the Dark‘ als Band 2 der Lebenswege-Reihe.
Diese Geschichte ist viel mehr als eine romantische Lovestory. Es geht um Freundschaft, Familie und Hoffnungen ebenso wie um die Bewältigung der Vergangenheit.
Beide Protagonisten hatten es in ihrer Kindheit und Jugend nicht leicht, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Während Jim behütet in einer christlichen Familie aufwuchs, die ihm viel Wärme und Liebe mit auf den Weg gab, war Josies Kindheit von Einsamkeit und Kälte geprägt. Wo Jim mit seiner Hochsensibilität nicht klar kam und in Aggressionen flüchtete, tauchte Josie in die Malerei ab und bewahrte sich so einen Rest innerer Wärme.
Als sie sich begegnen, spüren sie eine Verbundenheit, eine Art Seelenverwandschaft, die zunächst einmal die offenkundigsten Hindernisse zu überwinden scheint. Doch die Verletzungen ihrer Seelen sind tief und es braucht viel Zeit und Mut, um die schwierigen Themen anzugehen.
Eingebettet in die Kleinstadt-Idylle irgendwo in Oklahoma lernt Josie zum ersten Mal in ihrem Leben kennen, was Liebe, Freundschaft und Familie wirklich sind. Aber kann sie damit umgehen? Unter normalen Umständen vielleicht schon, aber dann geschieht etwas, das sie in die tiefen Abgründe ihrer traumatischen Vergangenheit stürzen lässt.
Sowohl Jim als auch Stacey, Josies Mitbewohnerin und beste Freundin, kämpfen wie die Löwen, um Josie nicht zu verlieren.
Ein emotionaler, tiefgründiger Roman, der über eine simple Romanze weit hinausgeht.
Das EBook jetzt vorbestellen und direkt am Erscheinungstag anfangen zu lesen!
This book came to my attention when the author enquired about a translation into German. I was totally baffled by the whole concept. Not the translation, that’s easy enough to grasp, but by the concept of writing a book about a person with multiple personalities from the point of view of these varied personalities.
I had to read it. Each chapter starts with the name of the personality currently controlling the body, which is important to understand what is going on. Most of the personalities are aware of each other and communicate. They live together in an imaginary tree house and each one plays an important role in the Tribe, as they call themselves. Only Elise is unaware of the rest and lives a nightmare, because every time another personality takes over the body, she has no memory of what happened and ends up in places she doesn’t remember going. I can’t even begin to imagine what that must be like.
As if this wasn’t fascinating enough, Elise and the Tribe are on the run. They desperately want to get away from the family who always kept them drugged and locked up. Bordering on a miracle, they make it to an old house that used to belong to their aunt. Memories pop up and cause havoc within the Tribe, while things on the outside take nasty turns as well. But there are a few precious people to trust and the whole mystery gets resolved in the end, but not without considerable drama.
This book had me captured and especially towards the end on the edge of my seat. The different personalities are really different, not just hues of, let’s say, a woman in her mid-thirties. No, there are children, boys, girls, young men and women and older adults as well, each of them carrying a part of a completely fragmented memory and serving a different function to make life manageable. Such a disorder doesn’t simply happen, it is usually the result of massive abuse or trauma. This topic was dealt with very delicately by the author, who named the deed, but didn’t describe it, for which I am immensely grateful.
Frerichs has created a one-of-a-kind thriller with her vast experience as a therapist. This book is a big step towards understanding what we so inadequately name mental illness and also gives some advice on how to treat people suffering from it. Or should I say, the observant reader will take note of the emotions described in the story, when the Tribe is called crazy, and try to avoid such reactions.
Fantasy lese ich eher selten. Warum? Mein erster Fantasyroman war ‚Der Herr der Ringe‘ und der hat mich für alle anderen verdorben. Über viele Jahre empfand ich alles, was ich in der Richtung in die Finger bekam, als hoffnungslos inadäquat und nachgemacht. Lange habe ich kein Buch dieses Genres mehr angefasst, doch die Zeiten ändern sich bekanntlich. Auf Instagram findet man ja immer wieder Leseproben oder Textschnipsel von Büchern, so auch von diesem hier. Sie sprachen mich an. Nicht unbedingt, weil ich das Thema so spannend fand, sondern weil die Sprache so schön war. Der Stil von Klewinghaus hebt sich deutlich von der heute oft gepredigten Norm von kurz, einfach und schnörkellos ab. Wortgewaltig und poetisch kommt diese Geschichte daher und nahm mich mit ihrer Poesie gefangen.
Der Anfang verwirrte mich allerdings. Ich konnte die sprunghaften Gedanken von Protagonistin Ella oft nicht nachvollziehen. Alles wirkte oberflächlich und wirr. Wäre das Buch nicht so gut geschrieben, hätte ich es vielleicht nach dem ersten Kapitel zur Seite gelegt. Zum Glück tat ich es nicht, denn dieses Buch wird immer besser, je länger man es liest, und Ellas Verwirrung so darzustellen, dass sie sich auf den Leser überträgt, ist eine Kunst. Mit Candhûn hat die Autorin eine leicht nachvollziehbare Welt erschaffen, in der es einem nicht schwerfällt, sich zurecht zu finden. Da gibt es Duria, die alles beherrschen und reglementieren wollen, besonders den alten Glauben, dem die Menschen nur noch im Geheimen folgen dürfen. Und dann gibt es die Nordareale, wo die alten Wege aufrecht erhalten werden und die Menschen sich gegen die Unterdrückung durch Duria zur Wehr setzen.
Der schwelende Konflikt und die Beteiligten waren anfangs nicht so leicht zu durchschauen, denn ständig wurden Andeutungen gemacht, die aber nicht erklärt wurden. Besondere Gaben waren im Spiel und ich fragte mich, was es damit auf sich hatte. Geschickt vermeidet die Autorin es, die Gaben schlicht zu erklären. Vielmehr nimmt sie den Leser mit auf die Reise, bei der Ella ihre Gabe entdeckt, die sie über Jahre unterdrückt hat. So entdeckt auch der Leser Stück für Stück im Geschehen, was sich dahinter verbirgt. Die Charaktere sind hervorragend dargestellt und werden im Laufe der Geschichte immer klarer, ganz so, als würde man sie näher kennenlernen. Es braucht Zeit und auch so manche Überraschung, um die Tiefen der Psyche, ihre Beweggründe und Verletzungen, Hoffnungen und Ängste zu ergründen. Manchmal sorgten die epischen Formulierungen für eine Komik, bei der ich mir nicht sicher bin, ob sie beabsichtigt war oder nicht. Ich vermute Ersteres, denn trotz der oft düsteren Stimmungen in der Geschichte durchzieht alles eine angenehme Spur von Humor.
Dieser Roman entfaltet sich Stück für Stück, bis er am Schluss in voller Blüte steht und den Leser mit einem Gefühl der Hoffnung entlässt – und dem Versprechen auf ein Wiedersehen. Denn die Geschichte ist am Ende des Buches gerade erst so richtig in Fahrt gekommen und bedarf einer Fortsetzung, an der die Autorin bereits arbeitet. Eine absolute Leseempfehlung von mir, denn dieses Fantasy-Epos ist ganz anders als der Herr der Ringe, fesselt aber ebenso mit seiner Mystik.
Am heutigen Freitag veröffentlicht die Westerwälder Autorin Annette Spratte ihre Novella ‚Nebelwege‘, die den ersten Teil der dreiteiligen ‚Lebenswege‘-Reihe darstellt. Das kurze Büchlein steckt voller Emotionen, denn die Hauptfigur, Josie Burnett, kämpft mit einem schweren Schicksal. Was genau ihr widerfahren ist, wird in diesem Aperitif nicht verraten. Dennoch ist ihre Gefühlswelt gut nachvollziehbar und nimmt den Leser mit ins Internat, wo Josie bei allen Widrigkeiten eines klar wird: Ihre Malerei ist weit mehr als nur ein Hobby.
In ihren Bildern kann sie ausdrücken, worüber sie nicht sprechen kann, und findet in ihrer Kunstlehrerin eine Verbündete, die ihr mit ihrer einfühlsamen Art einen Weg in die Zukunft weist.
Autoren werden ja immer wieder gern gefragt, welche Teile ihrer eigenen Biografie in ihren Büchern verarbeitet werden. Normalerweise kann ich das gar nicht konkret sagen, denn alle meine Figuren tragen Teile meiner Ansichten und Erfahrungen in sich, denn das ist es, worauf ich beim Schreiben zurückgreife. In ‚Nebelwege‘ habe ich aber tatsächlich einer realen Person Tribut gezollt, die für meinen eigenen Lebensweg so wertvoll war wie kaum jemand sonst. Als ich mit 18 Jahren für ein Jahr in die USA ging, war ich ähnlich ratlos, was meine Zukunft anging, wie Josie. Auch wenn ich nicht traumatisiert war, hatte ich dennoch keine Ahnung, wer ich wirklich war und was ich mit mir und meinem Leben anfangen sollte.
In diese Situation hinein begegnete ich einer Frau, die – 20 Jahre älter – meine Mutter hätte sein können. Wir freundeten uns an und machten bald Witze darüber, dass ich ihre Tochter wäre. Ihre liebevolle Art, ihre Ermutigung und Freundschaft haben mich verändert, denn ich hatte so etwas zuvor noch nie erlebt. Das Verhältnis zu meiner eigenen Mutter war extrem strapaziert, sodass ich hier etwas fand, was ich immer vermisst hatte. Liebe. Anerkennung. Unterstützung. Sie war diejenige, dir mir gesagt hat „You’ve got a way with words“ (Du kannst gut mit Worten umgehen). Warum es dann doch noch fast 20 Jahre gedauert hat, bis ich bei der Schreiberei angekommen bin, ist wohl schlicht das Leben. Aber ich bin angekommen und liebe es total.
Diese Frau heißt Linda Bauer, und obwohl ich sie schon Jahrzehnte nicht mehr gesehen habe, stehen wir noch immer im Kontakt und ich spüre nach wie vor ihre stille Unterstützung wie Wind unter meinen Flügeln. Deswegen heißt Josies Kunstlehrerin Ms Bauer.
Da ich weiß, wie viel ein paar wenige, gute Worte in einem jungen Leben bedeuten können, habe ich mir Lob und positives Reden zur Gewohnheit gemacht, und versuche überall, wo ich mit Menschen im Kontakt bin, Gutes zu säen. So stecken auch meine Bücher – bei aller Spannung und manchmal schlimmen Dingen, die den Charakteren widerfahren – voller Hoffnung.
This book is a fun read with a truly wild idea – switch lives with someone you don’t know at all, just because you look alike!
On her wedding day, Harper Sutton climbs out of the bathroom window and escapes from marrying a man she never cared about. She ends up on the West coast and meets a woman who looks so much like her, that she comes up with a crazy plan. Harper is supposed to step into Indigos life while she takes off on a two week vacation her boss didn’t grant her time off for. Sounds nuts? It is. But Harper is on the run from her controling parents and assuming a different identity is just the thing she needs. She manages the impossible and slips into the other life without creating a massive stir. Of course her colleages at work are a bit suprised at her new attitude, but she pulls it off. Enter Declan, the analyst. A bit nerdy, but good-looking, they form a work team first, but it grows into much more. Until Harper wishes, Indigo would never return from her vacation.
The story pulled me in right from the start – maybe it was the idea of the bride in a 20,000 $ dress riding her horse to the airport. I liked how she stayed true to herself through it all, while at the same time hating her for being such a coward and not being straight with the man she falls in love with. All of the characters, no matter how important they are to the story, are alive and believable with their little quirks and edges, especially Declan with his sugar-crazy daughter and his guarded heart. Their lovestory made me cheering them on, hoping against all hope she would find the nerve to tell him the truth before her make-believe world is shattered from outside. Towards the last third of the book, however, her constant revolving around the ‚I’m afraid to tell him but I love him so much‘ theme got a bit repetitive, but that was made up for with a twist I absolutely didn’t see coming. My only other point of critique is the use of first person present tense, I really don’t care for it, personally. Nevertheless, I greatly enjoyed this book! Not quite as awesome and gritty as the Lindy Johnson series I’ve read by this author, but definitely good.
Über die Autorin bin ich auf Instagram gestolpert. Ihre Posts sprühen vor Kreativität und Humor, so dass wir schnell in den Kommentaren ins Gespräch kamen. Nach einem solchen Geplänkel warf sie mir den Ball zu, ich sollte jetzt alle ihre Bücher kaufen. Vielleicht nicht alle, dachte ich, aber nachsehen werde ich auf jeden Fall. Gesagt, getan. Fit me up sprang mir direkt ins Auge – obwohl ich weder sportlich noch ein Ernährungsfanatiker bin. Ich las in die Story hinein und wurde sofort verhaftet.
Nein, wirklich – es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, und schon saß ich mit Protagonistin Katharina im Aufenthaltsraum eines Fitness-Studios und hörte mir an, wie zwei Trainer über sie herzogen. Ich wollte unbedingt wissen, wie sie mit der Nummer klarkommt. Buch gekauft und rein ins Fitness-Abenteuer!
Das Buch liest sich super leicht und flüssig, ist gespickt mit dem urigen Humor der Autorin, die mich immer wieder zum Lachen brachte mit ihren Spitzfindigkeiten, und gibt neben einer spannend-verworrenen Beziehungsstory auch gleich noch ein paar sehr sinnvolle Denkanstöße, und das nicht nur zum Thema Sport und Ernährung.
Obwohl die beiden letzteren Themen den Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ausmachen, wird beides nicht so überdimensioniert, dass für nichts Anderes mehr Platz ist. Es ist eine ausgewogene Mischung, die sich in ein angenehmes Ganzes zusammenfügt. Auch wenn ich schon ziemlich am Anfang den Hauptaufhänger der Verwirrung durchschaut hatte, musste ich mich nicht langweilen, denn Katha versteht es meisterlich, sich in Schwierigkeiten zu bringen und Dinge und Personen völlig falsch zu beurteilen.
Fazit: Ein wirklich tolles Buch, das mit seinem intelligenten Witz und einer starken Charakterentwicklung begeistert.
Das Thema dieses Buches ist mehr als brisant und während die Geschichte mitsamt den Schauplätzen frei erfunden ist, kann der Leser die Parallelen zum totalitären Regime in Nordkorea mehr als nur erahnen.
Als Kind floh Gwen mit ihrer Mutter aus Norddurok, doch auf der Flucht kam ihre Mutter ums Leben. Jetzt lebt Gwen in Deutschland, ist ein berühmter Popstar und hat alles, was man sich wünschen kann. Jedenfalls materiell. Seelisch sieht es da ganz anders aus. Sie wird von Albträumen geplagt, lebt fast jede Nacht die Flucht noch einmal durch und ist im Grunde beziehungsunfähig. Ihr großer Traum ist es, ihr Volk zu befreien und davon singt sie auch in ihren Liedern. Als sie eine Einladung vom Präsidenten höchstpersönlich erhält, in Norddurok ein Konzert zu geben, begibt sie sich auf ein waghalsiges Abenteuer.
Dieser Roman hat viele Facetten, die ihn absolut lesenswert machen. Im Vordergrund steht Gwen mit ihrer Persönlichkeit, ihrer Vergangenheit und ihrer Sehnsucht nach Liebe. Dann kommt die eigentliche Story – eine Reise in eins der verschlossensten Länder der Welt, beängstigende Eindrücke von der unfassbaren Macht und Kontrolle des Regimes, gefolgt von einer turbulenten Flucht. Mittendrin erlebt der Leser eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die mit ihren Unwägbarkeiten für viel Spannung sorgt. Nicht zuletzt die psychischen Auswirkungen des Geschehens auf Gwen, die darüber ihre Stimme verliert.
Einer meiner Lieblingscharaktere in dem Buch ist eine Nebenrolle: der französische Leibwächter Gwens, der immer wieder zum Helden avanciert und so manche Situation rettet.
Für mich als Freund von Romanen, die in die Tiefe gehen, hätte dieses Buch die Psyche der Protagonisten gern noch tiefer ausloten und mehr ins Detail gehen dürfen. Mir ist aber durchaus bewusst, dass das nicht jedermanns Sache ist. So kann ich ‚An dir verstummt‘ sowohl denen empfehlen, die gern eine rasante, actionreiche Liebesgeschichte lesen, wie auch denen, die sich mit der Thematik eines totalitären Regimes auseinandersetzen möchten. Herzlichen Dank an Alva Furisto und meinen Glückwunsch zu diesem gelungenen Roman!
Vorbestellbar unter diesem Link, Erscheinungsdatum 15.9.2019.
Eine
der rätselhaftesten Figuren in der Buchreihe Jabando ist sicherlich
Herr Munkel, Besitzer eines Gebrauchtwarenladens, von dem Tom das
mysteriöse Nintendo-Spiel bekommen hat. Heute
nimmt sich Herr Munkel mal die Zeit für ein Gespräch – nun, die hat
er eigentlich immer.
Hallo
Herr Munkel, schön dass Sie sich heute Zeit für uns nehmen.
Das
mache ich doch gern.
Ich
finde es ja erstaunlich, dass Sie in Ihrem Alter immer noch ein
Geschäft betreiben. Wie alt sind Sie eigentlich?
Nunja,
so allmählich gehe ich wohl auf die 90 zu.
Und
da setzen Sie sich nicht zur Ruhe?
Ach,
was soll ich denn herumsitzen und die Wände anstarren? Dieser Laden
hier macht mir Freude! Ich habe täglich Kundschaft. Es kommt immer
mal jemand herein und stöbert in meinen Schätzen; wir halten ein
Pläuschchen, man hört so dies und das. Ich glaube nicht, dass ich
in meiner Wohnung so viel Besuch bekommen würde.
Sie
bekommen auch viel Besuch von Kindern.
Ja,
das ist sehr schön. Viele sagen die kommen nur wegen der Bonbons.
Aber das glaube ich nicht. Wir sind Freunde. Kinder brauchen Freunde
– auch unter den großen Leuten.
Jetzt
mal zu dem Spiel, dass Sie Tom geschenkt haben. Wo haben Sie das nur
her?
Das
Spiel? Welches Spiel war das noch, helfen Sie meinem alten Gehirn
bitte etwas auf die Sprünge.
Das
Nintendo-Spiel? Jabando?
Ach,
das ja! Ja, jetzt erinnere ich mich. Der Tom, ja. Das ist ein feiner
Bursche, der Tom. Sein Bruder auch. Die beiden mag ich sehr gern.
Und?
Woher haben Sie dieses Spiel?
Das?
Ach, das weiß ich gar nicht mehr. Die Leute bringen ja die
verrücktesten Sachen. Es war irgendwo zwischen dem Zeug.
Und
wie haben Sie herausgefunden, wie es funktioniert?
Nun,
eigentlich habe ich das gar nicht. Es gab eine Beschreibung. Die
klang so verrückt, dass ich sie von vorn bis hinten durchgelesen
habe. Aber ich hatte ja kein so ein Gerät, so ein, ach, immer
vergesse ich diesen Namen. Nindodo?
Nintendo.
Nintendo,
ja richtig. Sowas hatte ich ja nicht. Ich hatte das Spiel eingepackt
und wollte es meinem Urenkel schicken. Aber dann fiel mir ein, dass
ich ja die Beschreibung nicht dazu getan hatte. Also habe ich es
wieder mit nach Hause genommen.
Und
unterwegs verloren?
Ja!
Es muss mir aus der Tasche gefallen sein. Als dann der Tom vor mir
stand, dachte ich „Was soll’s, kann der doch damit spielen, wenn
er schon so ein ehrlicher Bursche ist.“ Da habe ich es ihm
geschenkt.
Aber
ohne Anleitung.
Diese
Anleitung! Ich habe sie gesucht wie verrückt, sie ist weg! Einfach
weg.
Haben
Sie sich keine Gedanken darüber gemacht, wie gefährlich dieses
Spiel sein kann?
Wieso
gefährlich? Es ist ein Spiel. Niemandem kann etwas passieren in dem
Spiel, das stand in der Beschreibung drin.
Aber
man kann das Spiel nicht jederzeit abbrechen.
Nein,
das stimmt, das geht nicht. Und ich denke, das ist auch gut so. Sehen
Sie, heutzutage hält doch keiner mehr was aus. Sobald die Leute ein
Problem haben, wenden sie sich ab und machen was anderes. Selbst in
den Ehen ist es so! „In guten wie in schlechten Zeiten“ war
früher mal. Wenn heute schlechte Zeiten kommen, lässt man sich
scheiden. Bei den Kindern ist es doch nicht anders. Wie oft kommen
die Eltern angerannt, wenn die Kinder ein Problem haben, und regeln
alles für sie. Wie sollen sie da lernen, allein klarzukommen? In
diesem Spiel muss man sich durchbeißen. Kneifen gibt’s nicht.
Glauben Sie mir, es macht die Kinder stark. Sie gewinnen
Selbstvertrauen.
Welche
Rolle spielt eigentlich die Bibel in diesem Spiel?
Oh,
eine sehr wichtige. Das gefällt mir am Besten. Ohne die Bibel kann
man die Level nicht lösen – oder nur sehr schwer. Zu jedem Level
gehört eine Bibelstelle. Die ist nicht im Spiel, man muss sie in der
Bibel nachlesen. Und dann kommt man darauf, was man machen muss.
Einfach fantastisch. Tom und Jojo hatten vorher noch nie in der Bibel
gelesen, aber nachdem sie einige Geschichten selbst miterlebt haben
ist es etwas völlig anderes. Sie sind Jesus begegnet. So etwas
verändert Leben.
Aber
ich dachte, es ist nur ein Spiel?
Tja,
das Spiel ist nur ein Spiel. Aber die Bibel ist das lebendige Wort
Gottes. Wer sich darauf einlässt, bleibt nicht so, wie er war.
Auch
ohne das Spiel?
Ja,
auch ohne das Spiel. Wenn Sie wüssten, was ich alles schon mit Gott
erlebt habe!
Ich hoffe, das erzählen Sie mir bei Gelegenheit auch mal. Jetzt haben wir dafür leider keine Zeit mehr. Vielen Dank für das Gespräch!
Das mysteriöse Nintendo-Spiel Jabando funktioniert ganz anders, als Tom und Jojo sich das vorgestellt haben. Man muss nur sagen „Es werde“, und schon entstehen die Dinge auf dem Display. Jojo hat sich als erstes eine Rennstrecke gewünscht. Was dann passiert, lest ihr hier:
„Schrei doch nicht so“, sagte Tom etwas beleidigt. Es war ihm nicht recht, dass sein Bruder das Spiel so an sich riss. Andererseits war er zu fasziniert um einzugreifen. Tatsächlich war auf dem Bildschirm jetzt eine Rennstrecke zu sehen. Jojo probierte ein wenig mit der Steuerung herum und dann gelang es ihm wirklich, den Ferrari auf die Strecke zu schicken.
Tom sah ihm einen Moment über
die Schulter, dann sagte er trotzig: „Es werde ein Tyrannosaurus
Rex.“ Der Dinosaurier erschien augenblicklich mitten in der
Rennstrecke. Er sah so furchterregend aus, dass Jojo einen Schrei
ausstieß und den Nintendo auf die Theke warf. Tom fing an zu lachen.
„Ha, du Angsthase! Glaubst
du, der beißt dich?“, höhnte er.
Jojo schmollte und nahm den
Nintendo wieder in die Hand.
„Oh, Alter! Dein blöder
Dino ist auf mein Rennauto gelatscht!“
„Zeig her!“ Tom schnappte
sich den Nintendo und schaute auf den Bildschirm. Tatsächlich, der
Ferrari war platt und der Dinosaurier wanderte die Rennstrecke
entlang. Tom konnte sich kaum halten vor Lachen.
Jojo verschränkte die Arme
und guckte böse. „Das ist überhaupt nicht lustig.“
Bevor die beiden ernsthaft in
Streit geraten konnten, nahm Herr Munkel das Gerät an sich.
„Mit diesem Spiel muss man
wohl etwas bedächtiger umgehen“, sagte er vorsichtig und lächelte
beschwichtigend. „Noch mal von vorn“, sagte er dann und der
Bildschirm wurde wieder dunkel und leer. Beide Jungen sahen den alten
Mann verwundert an.
„Es werde Licht“, sagte er
erneut und gab den Nintendo an Tom zurück. „Hier. Überlegt gut,
was ihr sagt, denn Worte sind mächtiger, als man oft meint. Wer
seine Zunge beherrscht, der kann auch seinen ganzen Körper
beherrschen. Oder dieses Spiel.“ Er lächelte beide Jungen an. „Und
nun viel Spaß damit. Offensichtlich funktioniert es ja doch.“
Vor einem Jahr wurde der erste Band meiner Kinderbuchreihe Jabando beim Francke-Verlag veröffentlicht. Ein Kinderbuch, das es in sich hat. Aber was ist Jabando? Die Wortschöpfung setzt sich aus Jesus, Abenteuer, Bibel, Aufregung und Nintendo zusammen und ist der Name eines sehr geheimnisvollen Nintendospiels. Unscheinbar und ohne Beschriftung kommt es daher, doch wer es richtig zu nutzen weiß, kann damit nicht nur jedes Nintendospiel der Welt spielen, sondern auch seine Zimmertür in ein Portal verwandeln, durch das man in biblische Zeiten gelangt. Wo man genau landet und was einem dort begegnet, hängt stark vom Spieler ab. Eines ist aber sicher: Langweilig wird es garantiert nicht. Jabando eignet sich zum Vorlesen ebenso wie zum Selberlesen und so mancher Erwachsene hat von dem Buch schon genauso profitiert wie die Kinder.
Ein zusätzliches Feature macht die Reihe auch für Jungschar Gruppen oder den Kindergottesdienst interessant: Im Anhang findet sich ‚Jabandos Themenschatz‘, in dem Szenen aus der Geschichte aufgegriffen werden und mit einigen Gedanken und einer Frage versehen zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Viele Eltern haben schon begeistert zurückgemeldet, dass sie mit ihren Kindern ganz selbstverständlich über den Glauben ins Gespräch gekommen sind und die Kinder spannende Fragen gestellt haben, angeregt durch das Buch. Genau das habe ich mir gewünscht. Ich selbst finde die Bibel absolut spannend und lese immer wieder darin. Mit meiner Buchreihe möchte ich Kindern den Einstieg erleichtern und die manchmal so nüchtern daher kommenden Bibelstellen mit Leben füllen, so dass sie begreifbar werden. Indem sie sich in Tom oder Jojo hineinversetzen, können sie selbst die Abenteuer miterleben und hoffentlich auch Jesus begegnen.
Das Medium Nintendo-Spiel bietet mir hier eine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten, die ich erst nach und nach zu entdecken beginne, obwohl ich von Anfang an ein recht klares Konzept hatte, wie die Buchreihe aufgebaut sein soll. So ist jeder neue Band auch für mich ein spannendes Abenteuer!
September wird der Jabando-Monat mit vielen Informationen rund um die Buchreihe. Seid gespannt!