Figurenplauderei / Protagonist Chat

Bei meinem heutigen Plausch ist eine ziemlich beeindruckende Frau zu Gast: Baronetess Arabella Alexandra Brigham, die euch vielleicht aus dem Roman Die stumme Magd bekannt ist. Wenn ihr diesen Roman noch nicht gelesen habt, seid bitte gewarnt, dass dieses Interview Spoiler enthält!
Dame Arabella hat Unglaubliches durchgemacht: Sie wurde von dem Mörder ihres Vaters gefangen gehalten, praktisch versklavt und durfte kein einziges Wort sagen, bis sie wie durch ein Wunder befreit wurde. Ich bin sehr dankbar, dass sie sich die Zeit genommen hat, ein paar Fragen zu beantworten.
Annette: Da du viel Zeit in meinem Kopf verbracht und mich sehr bedrängt hast, deine Geschichte zu erzählen, ist es wohl in Ordnung, wenn ich auf die Formalitäten verzichte und dich Bella nenne?
Bella: Das kannst du gerne tun, Annette. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, die ich verursacht habe, obwohl ich sagen muss, dass es nicht ganz falsch war, dir einen kleinen Schubs in die richtige Richtung zu geben.
Annette: Einen kleinen Schubs? Also, ich persönlich würde es als hartnäckiges Drängeln bezeichnen, aber du hast recht. Ohne dich wäre ich nicht da, wo ich heute bin.
Bella lächelt selbstgefällig und streicht ihr Kleid glatt.
Annette: Die Leser waren sehr angetan von deinem Schicksal und Daniels heldenhaften Taten. Über euer Eheleben wurden sie allerdings im Unklaren gelassen, und sie sind sicher sehr gespannt darauf zu erfahren, wie du und Daniel jetzt miteinander auskommen.
Bella: Daniel ist wunderbar. Schon als er mich zum ersten Mal bemerkte, wusste ich, dass er die Freundlichkeit in Person ist, und daran hat sich nichts geändert. Er behandelt mich immer noch mit größtem Respekt und kümmert sich liebevoll um mich. Obwohl ich zugeben muss, dass ich an seiner Naivität und seiner absoluten Weigerung, seine Gefühle für mich anzuerkennen, fast verzweifelt bin. Es brach mir das Herz, dass das Glück zum Greifen nahe und doch unerreichbar war.
Annette: Aber dann hat ihm seine Mutter geschrieben.
Bella lacht: Ja, das hat sie, Gott segne sie.
Annette: Hast du sie jemals getroffen?
Bella: Sie kam zu unserer Hochzeit. Daniel hätte es nicht anders gewollt. Sein Vater war auch dabei und konnte es kaum fassen. Ich dachte, Daniel würde vor Stolz platzen. Wir unterstützen die Familie mit einem jährlichen Betrag, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass Daniel seinem Vater nie etwas davon erzählt hat. Das Geld geht an seine Mutter.
Annette: Und was ist mit dem Anwesen?
Bella: Es läuft gut. Die Nachbarn hören natürlich nicht auf zu tratschen, aber das ist mir egal. Wir haben ein paar gute Freunde, für die Daniels Herkunft keine Rolle spielt. Er ist sehr gut in seine neue Rolle hineingewachsen und den Pferden geht es gut.
Annette: Reitet ihr viel zusammen aus?
Bella: Fast jeden Tag. Nur die dringlichsten Angelegenheiten halten uns davon ab.
Annette: Das klingt wunderbar. Ich würde aber gerne einen Blick in die dunkle Vergangenheit werfen. Wie war es für dich, bevor Daniel aufgetaucht ist?
Bella seufzt und studiert ihre Hände: Hart. Riley war irre. Er beobachtete mich Tag und Nacht. Manchmal habe ich mich gefragt, ob er überhaupt jemals geschlafen hat. Ich war in ständiger Angst.
Annette: War er auch schon so, als er noch Aufseher war?
Bella: Er hatte immer so eine Ausstrahlung, als ob etwas Dunkles in ihm lauern würde. Natürlich hätte ich es damals nicht benennen können, aber ich habe ihn instinktiv gemieden. Ich habe nie verstanden, wie Vater ihm so vollkommen vertrauen konnte. Obwohl es scheint, dass er vor dem Ende misstrauisch wurde.
Annette: Wie hast du erfahren, was Riley getan hat?
Bella: Erfahren? Ich habe es nicht erfahren. Ich habe es miterlebt. Mein Vater hat mich zum Beten in die Kapelle mitgenommen und Riley hat uns dort gefunden. Ich will wirklich nicht darüber reden.
Annette: Das verstehe ich. Ich kann kaum glauben, dass du die nächsten Jahre überlebt hast. Was hat dir die Kraft gegeben, durchzuhalten?
Bella: Mein Glaube und Kitty, mein Pferd. Ich wollte nicht sterben, ohne mich von ihr verabschiedet zu haben. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als Riley mich endlich aus dem Erdloch befreit hat. Ich dachte, sie würde sich nicht mehr an mich erinnern, aber nein. In dem Moment, als ich nach ihr pfiff, kam sie angaloppiert, und Riley wurde grün vor Neid. Er war ein guter Reiter, hatte aber nie eine solche Bindung zu einem Pferd aufgebaut. Er versuchte, unsere zu brechen – erfolglos.
Annette: Was hältst du von Rileys wohlwollender Haltung Daniel gegenüber?
Bella: Es ärgert mich, wenn ich daran denke, dass Daniel das meiste, was er über die Leitung des Anwesens weiß, von meinem Peiniger gelernt hat. Und dass es einen Teil in Daniel gibt, der trotz der schrecklichen Dinge, die Riley getan hat, immer noch ein gewisses Maß an Respekt vor ihm hat. Das ist ein Thema, das wir umgehen, sonst würden wir uns wahrscheinlich streiten.
Annette: Aber Riley hat das Anwesen doch gut geführt, oder nicht?
Bella schnaubt ungeduldig, dann sagt sie: Man könnte sagen, er hat es nicht ruiniert. Was mich angeht, war er ein Mörder und ein Hochstapler. Ihn aufzuhängen war nicht Strafe genug. Er hätte mindestens vier Jahre lang in einem Loch verrotten müssen.
Annette: Äh…
Bella: Ich gerate manchmal in eine düstere Stimmung. Dann träume ich davon, mich an ihm zu rächen. Daniel sagt mir immer, dass ich dann genauso grausam wäre wie er, und ich versuche, diese Stimmung abzuschütteln, denn er hat recht. Ich frage mich, ob dieser Wahnsinn ansteckend ist. Viele Jahre lang war Riley meine einzige Gesellschaft. Er verhöhnte mich, machte sich über mich lustig, prahlte damit, was für ein großartiger Gentleman er jetzt sei, wie erfolgreich das Anwesen unter seiner Leitung sei. Aber hinter all dem war er nur ein ungeliebter Junge, der Aufmerksamkeit suchte. Er war nie in der Lage gewesen, die Liebe zu akzeptieren, die mein Vater ihm entgegengebracht hatte. Die Barrikade, die er um sein Herz gebaut hatte, blieb bestehen und führte ihn zu solch grausamen Taten. Er hat Reichtümer angehäuft, aber er konnte nicht weggehen. Er war an mich und an das Anwesen gebunden. Aber erst als Daniel kam, wurde mir das klar.
Annette: Was war mit Ole Pete?
Ein trauriges Lächeln huscht über Bellas Gesicht: Der liebe alte Pete. Riley hat sich sehr auf ihn verlassen. Ich habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass er den alten Mann am Leben lassen würde, sobald er einen Ersatz gefunden hatte. Aber das hat er.
Annette: Warum bist du nicht einfach ins nächste Dorf geritten und hast um Hilfe gebeten?
Bella: Wer hätte mir denn helfen sollen? Riley hatte mir gesagt, dass alle mich für tot hielten. Und dass niemand mir eine solche Geschichte glauben würde. Das einfache Volk im Dorf kannte mich nicht und hätte gegen den Gutsherrn auch nichts ausgerichtet. An Vaters Freund, den Anwalt, habe ich mich einfach nicht erinnert.
Annette: Hast du jemals dein Schweigen gebrochen?
Bella: Nein, nie. Nicht einmal bei Kitty. Ich habe nach ihr gepfiffen und in meinem Herzen mit ihr gesprochen. Pferde brauchen keine Worte. In gewisser Weise war die Stille mein Zufluchtsort. Es war der Ort, den niemand sonst betreten konnte. Der Ort, an dem ich frei war.
Annette: Mit dieser traurigen, aber schönen Aussage möchte ich unser Gespräch beenden. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen und so offen über deine Gefühle gesprochen hast.
Liebe Leserinnen und Leser, wenn ihr Bella noch etwas fragen möchten, könnt ihr eure Fragen gerne in den Kommentaren hinterlassen. Bis bald!

Joining me today is quite an impressive woman: Baronetess Arabella Alexandra Brigham, perhaps known to you from the novel The Silent Maid. If you have not read this novel yet, please be warned that this interview will contain spoilers!

Dame Arabella has gone through unbelievable hardship, having been held captive, practically enslaved and forbidden to utter a single word, by her father’s murderer, until she was miraculously freed. I am ever so grateful that she has taken the time to answer a few questions.
Annette: Since you have spent considerable time in my head and put tremendous pressure on me to have your story told, I trust it is okay for me to forgo the formalities and call you Bella?
Bella: You may certainly do so, Annette. I’m sorry for the inconvenience I caused, although I must say it wasn’t altogether wrong to give you a little push in the right direction.
Annette: A little push? Yes, well, personally I would call it persistent nagging, but you are right. Without you, I wouldn’t be where I am today.
Bella smiles smugly and smoothes her dress.
Annette: Readers were quite taken with your fate and Daniel’s heroic deeds on your behalf. They were left in the dark about your married life, though, and I’m certain they are very keen on learning how you and Daniel are getting along now.
Bella: Daniel is wonderful. The moment he first noticed me I knew him to be kindness personified and nothing has changed in that regard. He still treats me with utmost respect and cares for me lovingly. Although I must admit I despaired of his naivety and his absolute refusal to acknowledge the feelings he had for me – and I for him. It broke my heart to have happiness at my fingertips, but just out of reach.
Annette: But then his mother wrote to him.
Bella laughs: Yes, she did, God bless her.
Annette: Did you ever meet her?
Bella: She came to our wedding. Daniel wouldn’t have it any other way. His father attended as well and could hardly believe it all. I thought Daniel would burst with pride. We are supporting the family with an annual allowance, although I’m fairly certain Daniel never told his father about that. The money goes to his mother.
Annette: And what about the estate?
Bella: It’s running quite smoothly. The neighbor’s tongues haven’t stopped wagging, of course, but I don’t care. We have a few good friends to whom Daniel’s origins do not matter. He has grown into his new role very well and the horses are thriving.
Annette: Do you ride a lot together?
Bella: Almost every day. Only the most pressing business will keep us from it.
Annette: This sounds wonderful. I would like to take a look at the dark past, though. What was it like before Daniel showed up?
Bella sighs and studies her hands: Hard. Riley was mad. He watched me day and night. Sometimes I wondered if he ever slept at all. I was in constant fear.
Annette: Was he like that when he was still overseer?
Bella: He always had such an air about him, as if something dark was lurking inside. Of course, I wouldn’t have been able to name it back then, but I avoided him instinctively. I never understood how Father could trust him so completely. Although it seems he grew suspicious before the end.
Annette: How did you learn what Riley did?
Bella: Learn? I didn’t learn it. I witnessed it. My father had taken me to the chapel to pray and Riley found us there. I really don’t want to talk about it.
Annette: I understand. I can hardly believe you survived the next years. What gave you strength to hold out?
Bella: My faith and Kitty, my horse. I refused to die without having said goodbye to her. I had no idea how much time had passed when Riley finally freed me out of that hole in the ground. I thought she would not remember me, but no. The moment I whistled to her, she came running and Riley turned green with envy. He was a good horseman but had never developed a bond like that with any horse. He tried to break ours – unsuccessfully.
Annette: How do you feel about Riley’s tutelage of Daniel?
Bella: It irks me to think that most of what Daniel knows about running the estate he learned from my tormentor. And that there is a part in Daniel even now that still holds a measure of respect for Riley, despite the awful things he did. It’s a topic we shirk, otherwise we would probably get into a row.
Annette: But Riley did well running the estate, didn’t he?
Bella snorts impatiently, then says: You might say he didn’t ruin it. For all I’m concerned, he was a murderer and an impostor. Hanging him was not punishment enough. He should have rotted in some hole for at least four years.
Annette: Uh…
Bella: I sometimes get into a dark mood when I dream of taking my revenge on him. Daniel invariably tells me that that would make me just as cruel as he was and I try to shake that mood off, because he is right. I wonder if such madness is contagious. For many years, Riley was my sole company. He would taunt me, ridicule me, boast to me what a great gentleman he was now, how successful the estate was under his management. But beneath all that he was just an unloved boy seeking attention. He had never been able to accept the love my father had shown him. The barricade he had built around his heart stayed in place and led him to such ghastly deeds. He amassed riches but was unable to leave. He was bound to me and to the estate. But only when Daniel came did I realize that.
Annette: What about Ole Pete?
A sad smile flits across Bella’s face: Dear Ole Pete. Riley depended heavily on him. I honestly did not expect him to keep the old man alive once he had found a replacement. But he did.
Annette: Why didn’t you just ride into the next village and ask for help?
Bella: Who could have helped me? Riley had told me that everyone thought I was dead. And that nobody would believe me such a story. The village folk didn’t know me and wouldn’t have stood up to their lord anyhow. And I simply did not remember Father’s friend, the solicitor.
Annette: Did you ever break your silence?
Bella: No, never. Not even to Kitty. I would whistle to her and talk to her in my heart. Horses don’t need words. In a way, the silence was my sanctuary. It was the place where no one else could enter. The place where I was free.
Annette: On that sad but beautiful note I would like to end our chat. Thank you so much for joining me and being so open about your feelings.

Readers, if there’s anything else you would like to ask Bella, feel free to leave your questions in the comments. Bye for now!

The Magical Bookshop Series by Liz Hedgecock

It all started out innocently enough when I came across Every Trick in the Book in my favorite Facebook group Meet the authors. Here’s the blurb that made me think, ‘This sounds like a fun read!’:

When Jemma James takes a job at Burns Books, the second-worst secondhand bookshop in London, she finds her ambition to turn it around thwarted at every step. Raphael, the owner, is more interested in his newspaper than sales. Folio the bookshop cat has it in for Jemma, and the shop itself appears to have a mind of its own. Or is it more than that?
Gradually Jemma starts to make a difference … and then the anonymous letters start arriving. Who is behind them, and why?
As the threats escalate, and the shop becomes increasingly turbulent, Jemma and Raphael must work together to find the culprit. And what else will Jemma find in her investigations?

And what a fun read it is! If you love books, bookshops and especially secondhand bookshops in London, you are going to love this series. Usually, I’m not a great fan of series, but this one got me totally hooked and I binge-read all six volumes back to back. First of all, the idea of a bookshop as a character in a novel is beyond fantastic. The author does a great job of slowly introducing the magical components of this story so that the reader practically experiences Jemma’s bafflement in real time.

As a character, I wasn’t too fond of Jemma at the beginning of book 1. I felt her to be nervous, compulsive and rather arrogant. I don’t think I would have gone out for a coffee with her, but just the fact that I would think about such a thing shows you how real she came across. This is something I can say for all of the adorable characters in these books, whether it is Raphael, the seemingly mildly confused bookshop owner, his odd cat Folio or the barista from the coffee-shop next door: They have a real feel to them as if you could meet them in the street any day.

Once you have accepted that anything is possible, the story will take you on a rollercoaster ride of the imagination, keep you guessing at the riddle to be solved in each book as well as wondering what crazily magical thing is going to happen next. It’s hilarious, full of suspense, amazingly creative and at the same time so utterly down-to-earth as I believe only British people can be. This story could not take place in America or Germany. Everything – no matter what catastrophe or inexplicable event has rolled over Jemma – everything is easier to handle with a cup of tea. The bookshop is spewing books from the shelves? Let’s have a cup of tea. There’s an order coming in to have the bookshop demolished? Let’s have a cup of tea. Someone tried to murder you? Let’s have a cup of tea. I love it. I’m trying to incorporate this philosophy into my everyday life.

I could go on and on about all the little details that make these books so special, but it would be impossible without spoilers, so here’s my advice: Read this series. You won’t regret it.
Oh, and by the end of book 6, I would definitely have a cup of tea with Jemma. There’s character development for you.

Find out more about Liz Hedgecock on her website. When asking her for the link, she confided that the first three books of the series are also available as audiobooks now.

Ich wünsche Euch trotzige Weihnachten – Wishing you a defiant Christmas

Wenn man sich in der Welt so umschaut, kann einem jegliche Besinnung flöten gehen. Ich will das Leid gar nicht auflisten, das täglich durch die Nachrichten geistert, ihr wisst es selbst. Man hat den Eindruck, dass alles nur noch finster, aussichtslos, hoffnungslos ist. Wie kann man da Weihnachten feiern?

Wenn nicht jetzt, wann dann? Denn Weihnachten ist genau das, was wir jetzt brauchen.
Gott stellt sich persönlich mit seinem Licht der Finsternis entgegen und die gute Nachricht ist: Die Finsternis hat es seither nicht auslöschen können. Von Beginn an hat man versucht, das Licht von Jesus Christus auszulöschen, aber es leuchtet immer noch. Überall auf der Welt werden Christen wegen ihres Glaubens verfolgt, unterdrückt und getötet, aber es nützt nichts. Das Leben, das wir in Jesus finden können, lässt sich nicht töten. Es ist ewiges Leben – ein Licht, dass sich immer weiter und weiter ausbreitet, von Herz zu Herz.

Das ist Weihnachten.
Das dürfen wir feiern, trotz Krieg, trotz Inflation, trotz Klimakatastrophe. Überall da, wo Menschen der Finsternis trotzen, ist Weihnachten – vielleicht leiser, aber bestimmt nicht schwächer.

Deswegen wünsche ich Euch allen
trotzige Weihnachten!

When you look at the world, it’s hard to find the Christmas spirit. I don’t even want to list all the suffering going through the news each day, you know it. One gets the impression that everything is dark, hopeless, without perspective. How can you celebrate Christmas?

If not now, when? Because Christmas is exactly what we need right now.
God himself opposes darkness with His light and the good news is: The darkness was never able to extinguish it. Right from the start people tried to extinguish the light of Jesus Christ, but it’s still shining. All over the world Christians are being persecuted for their faith, subdued, killed. It’s no use. This life we find in Jesus cannot be killed. It is eternal life – a light spreading further and further, from one heart to another.

That’s Christmas.
We may celebrate that, despite war, despite inflation, despite climate catastrophe. In all the places where people defy darkness, Christmas reigns – perhaps quieter, but certainly not any weaker.

And that is why I wish you all a defiant Christmas!

In him (Jesus) was the life and this life was the light for all men. It shone in the darkness, and the darkness could not overcome it. John 1, 4-5

5. Platz beim Lotto Kunstpreis 2022

Das Thema des diesjährigen Lotto Kunstpreises von Rheinland-Pfalz lautete „Hoffnung“, was in diesen krisengebeutelten Zeiten ein starkes Zeichen setzt. Die Ausschreibung gab es bereits Mitte des Jahres und ich hatte zwischenzeitlich schon vergessen, dass ich überhaupt teilgenommen hatte. Doch dann trudelte eine E-Mail ein, dass mein Beitrag es in die Anthologie geschafft hatte. Freude und Spannung steigerten sich ins Unermessliche, denn ob ich auch unter die begehrten Top Ten gekommen war, wusste ich nicht.

Das Auswahlverfahren der sechsköpfigen Jury ist anonym, was ich an diesem Preis sehr schätze. Ähnlich wie bei The Voice muss allein der Text überzeugen, denn die Jurymitglieder kennen die Verfasser nicht. In meinem Fall war es ein Sonett, denn ich war noch so im Schwung von meinem Roman Ein Sonett für die Müllerin. Die Gedanken, die ich in dem Gedicht verarbeitet habe, begleiteten mich schon eine ganze Weile und sie in diese kompakte Form zu bringen, reizte mich. Offensichtlich kam es bei der Jury gut an, denn ich durfte mich über den 5. Platz freuen – gemeinsam mit fünf anderen Autoren. Ja, wir bekamen alle den 5. Platz! Auch das finde ich eine großartige Einrichtung, die viel Wertschätzung ausdrückt. Und hier ist nun mein Beitrag:

Foto (c) Annette Spratte, Baumsterben im Westerwald, 2020 – inzwischen wurden an dieser Stelle neue Bäume gepflanzt

Sonett der Hoffnung

Mein Herz in mir ist fassungslos erstarrt.
Der Blick verfängt sich tief in Weltenwunden,
Wälder, Meere, Seelen sind zerschunden,
Weil wir so sehr in unsere Macht vernarrt.

Das MEIN, das ICH, des Stärkeren hohes Recht,
Es brüllt das Weinen und das Leiden nieder,
Verschließt vor Krieg und Armut seine Lider.
Was es nicht sieht, ist nicht real, nicht echt.

Wirklich ist nur, was wir ins Leben reden.
Bleibt alle raus aus unserem Garten Eden,
Für Fremde haben wir hier keinen Platz!
Mein Herz, tau auf, stemm dich mit starkem Schlagen
Voll Hoffnung gegen den Strom, du musst es wagen,
Denn Menschlichkeit ist unser größter Schatz.


photo credit: Frank Spratte


Blumenstrauß und Urkunde überreichten Kulturministerin Katharina Binz und Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner. Für mich war damit die Aufregung vorbei und ich konnte mich entspannt zurücklehnen und den restlichen Abend genießen, der später bei einem leckeren Essen in interessanter Runde ausklang.

Deine Worte in meinen Händen – Rezension

Foto: Melissa C. Feurer

Für dieses Buch braucht man eine große Box Taschentücher, denn es geht um Trauerbewältigung. Michelle hat mit nur 25 Jahren ihren Mann bei einem Autounfall verloren. Er war Autor einer Bestsellerreihe und sein Agent möchte unbedingt den letzten Band der Reihe veröffentlichen. Dummerweise ist er erst zur Hälfte geschrieben und es gibt keine Aufzeichnungen, denn Armin hatte alles im Kopf. Nur Michelle weiß, wie die Geschichte ausgehen soll und beschließt, sie für ihn fertig zu schreiben.

Melissa C. Feurer hat mich mit diesem Roman tief berührt. Er ist so ehrlich. Die Charaktere wirken nicht ausgedacht, sondern wie Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen – Menschen mit all ihren Macken, Ängsten und Verrücktheiten. Gerade dadurch geht er unter die Haut. Erzählt wird aus drei Perspektiven: Michelle, die sich in ihrem alten Haus verkriecht und Gespräche mit ihrem Mann führt, als würde er noch leben. Chrys, ihre beste Freundin, die etwas durchgeknallt ist und ihren eigenen Sack voll Problemen mit sich herumschleppt, für Michelle aber ein absoluter Rettungsanker ist. Und dann Lara, Michelles Schwägerin, die sie eigentlich nicht besonders gut leiden kann, weil sie sehr zwanghaft ist. Das ändert sich aber im Laufe der Story, was mich sehr erleichtert hat, denn die ging mir am Anfang echt auf den Wecker.

Man begleitet Michelle nicht nur durch ihren Trauerprozess, der eng mit der Geschichte verwoben ist, die sie schreibt, sondern auch durch ihre Glaubenszweifel hindurch zu einer Akzeptanz sowohl des Todes ihres Mannes als auch der Existenz Gottes. Und da ist nichts Frömmelndes dran; es geht wirklich in die Tiefen der Seele mit all den unbeantworteten Fragen, die eine solche Situation aufwirft und die auch weitestgehend unbeantwortet bleiben, denn es gibt keine Antwort auf die Frage „Warum musstest du jetzt sterben?“.

Ich als Autorin habe mich in diesem Buch an verschiedenen Stellen wiedergefunden, wenn von Armin und seinem Umgang mit den Romanfiguren erzählt wurde. Bei aller Trauer gibt es auch viele lustige Situationen und süße Erinnerungen, die der Story die Schwere nehmen. Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird einen reichen Schatz finden.

Licht

Ich weiß, ich habe Dein Licht gesehen.
Es strahlte so hell,
Doch so schnell vergehen
Sein Glanz, seine Anmut,
Sein lebendiger Schein.
Wie kann das sein?

Du bist doch kein Feuerwerk,
Das in Sekunden verpufft
Und nichts hinterlässt
Als einen Hauch in der Luft
Von Brandgeruch.

Nein. Dein Licht sollte strahlen
Gleich einem Stern
Durch ewige Weiten,
Berühren und führen,
Das Dunkel erhellen
In warmen Wellen,
Die auch dann noch zu spüren sind,
Wenn Du schon längst
Diese Welt verlassen hast.

Dein Licht will genährt sein,
Sonst verzehrst Du Dich,
Fährst durch den Himmel wie ein Blitz,
Blendest,
Und nach dem Donnergrollen
Ist nichts.

Doch das bist Du nicht.
Ich sehe Dein Licht,
Wie ich es erdacht,
Wie ich es entfacht
und nähre.

Zu mir, mein Kind,
Zu mir.
Hier
Findest Du Licht,
Das Dich strahlen lässt,
Ohne zu verzehren.
Nur hier.

verfasst am 26. Juli 2022 (c) Annette Spratte

Cover Reveal! – The Potbaker’s Niece

Westerwald, Germany, in the middle of the 17th century

13-year-old Johanna has lost her entire family to the plague. All she has left is an unknown uncle who works as a potter in the potbakers‘ land. To survive the commotion of the Thirty Years’ War, her neighbor dresses her up as a boy. Johanna enjoys the new freedom she experiences along the way, and the opportunity to become a potter apprentice appeals to her. She keeps the truth from her uncle and soon shows an unusual talent as well as an unequalled passion. Will she be able to keep up the deception in a man’s world?


Fine ceramics, baroque shapes, blue patterns – those are the ingredients of 17th century pottery made in the ‚Kannenbäckerland‘, the potbaker’s land in the Westerwald region of Germany. Following the great success of this historical novel with German readers, I have finally finished the translation. The cover was created by the wonderful Florin of 100covers4you. The e-book is available for pre-order now and will be released on September 29.
Here are some pictures of original 17th century pieces from the ceramics museum in Höhr-Grenzhausen, where I did a lot of my research.

You may expect to learn a lot about pottery while reading this book, but you won’t notice, because the characters, especially protagonist Johanna, are going to steal your heart. She certainly stole mine.

The Healer’s Legacy – Review

Click on the pic to be taken to Helen Pryke’s website.

Hope in the face of tragedy, courage in the face of adversity, faithfulness spanning centuries, magic and dragonflies – those are the ingredients of the Healer’s saga by word magician Helen Pryke.
She is not afraid of making her characters suffer, so have a box of tissues to hand if you venture into the Tuscan mountains. You will be rewarded with vivid descriptions, lots of tension and powerful women, who will become so real to you they will feel like friends or even sisters. It is a mixture of contemporary women’s fiction, historical fiction and fantasy, hovering on the verge of the supernatural, and that makes for a very special tale indeed.

The Healer’s legacy is the final book of the series and follows Gemma, whose mother was burned at the stake as a witch (the heart-wrenching story of that is told in The Healer’s Betrayal). Filled with hunger for revenge, Gemma flees her Italian home in search of her uncle in France, whom she believes to be guilty of causing her late mother heartache beyond measure. Once there, nothing is as she expected and she realizes she must decide whether to pursue revenge or the healing that has been her family’s vocation for generations. Accompanied by her secret warden, the damselfly, Gemma finds new friends, learns new skills and even falls in love before she returns to Italy and the grove that is the healers‘ home.

The author manages once again to weave a colorful net out of the threads of past and present, curse and blessing, magic and reality. It is so easy to fly through the pages, to get completely absorbed in the story. Actually, I haven’t read a single book by this author I could easily put aside. And I have read most of them. There were passages in this book that gave me goosebumps from the sheer beauty of the scenes, passages you want to read over and over again not because of what they mean for the story, but because they are a piece of art in themselves. So yes, I definitely recommend this book, a truly epic finale to an amazing series.

The Cottage on Winter Moss – Review

A story about a writer seeking inspiration, set in a remote village on the coast, instantly appealed to me. Knowing it was written by Allie Cresswell, an author I greatly admire, I was certain it would be good. I was not disappointed. In fact, the story was so absorbing, I had trouble letting go of it to attend to ‚real life‘ duties.

Once again, the author has managed to charm me with her varied cast of characters, none of whom seem fictional. Protagonist Dee is utterly human, jumping to conclusions, fighting her various battles, succumbing to weaknesses and sometimes being downright stupid, while at other times being absolutely brilliant and heartwarmingly caring. I could feel her, especially when she was in the grip of her writing spells, superimposing her story onto the world around her. It is a worrisome state of mind I have only recently come out of. To add to the curiosity of the situation, the character in the story I have written was also named Dee. But that is beside the point here. More about the characters.

There is the Forrester family, feuding brothers, dark secrets and personal tragedy. This is where the story cleverly splits into a dual timeline and I found myself in a book within a book. Or in the past? It is open to speculation whether the trysting tree story is the one that protagonist Dee writes or if it is the history of the village she uncovers bit by bit. The present day mystery surrounding her taciturn neighbour and the strange noises she hears from next door becomes more and more entangled with the secrets of the past and I must admit that I stand in awe of the author who leads the reader at a comfortable pace through this labyrinth without ever losing or boring them.

Those looking for fast paced action should avoid this book, though. The story unfolds at a walking pace, because the myriad paths through the moors and marshes, over the dunes and along the beach are unsuited for haste. Instead, the many differents sights and moods of the landscape are beautifully described and support the rich atmosphere of the novel. Those willing to walk along with Dee and her dog Bob are rewarded with many surprises, twists and turns, revelations and romance and in the end will feel as if they had lived at Roadend themselves for a few months. I was unwilling to leave, reading late into the night.

This is a book I will not easily forget and one that I’m sure I will return to eventually, like visiting old friends.

Die Nekromantin ihrer Majestät – Rezension

Der zweite Teil der Ministerium der Kuriositäten Reihe von C.J. Archer ist erschienen! Natürlich weiß ich schon lange, dass das Buch gut ist, immerhin habe ich es übersetzt. Gen Ende habe ich meine übliche tägliche Übersetzungsleistung wieder verdoppelt, weil es so spannend war, dass ich nicht aufhören konnte.
In diesem Teil versucht Charlie mehr über ihre Mutter herauszufinden, während das Ministerium und damit Lincoln einer Reihe von Grabräubern auf der Spur ist. Die eigenwillige Charlie will natürlich unbedingt mitmischen und beweist dem knurrigen Lincoln mit seinen eher groben Befragungsmethoden, dass manchmal eine sanftere Herangehensweise bessere Resultate erzielt.
Die beiden befinden sich in einem ständigen Hin und Her zwischen Anziehung und Vertrauensbildung auf der einen Seite und widersprüchlichem, verletzendem Verhalten auf der anderen Seite. Man vermutet hinter Lincolns harter Fassade einen weichen Kern, doch dann tut er wieder Dinge, die genau das Gegenteil zeigen. Das erzeugte Knistern blitzt immer wieder auf und steigert sich nach hinten enorm. Ich bemitleide alle, die noch ein halbes Jahr auf die Forsetzung warten müssen, an der ich bereits arbeite. 😉

Natürlich kommen auch Charlies außergewöhnliche Fähigkeiten zum Tragen und sie freundet sich mit einem Geist an, der sich bei der ersten Beschwörung als freundlich und hilfsbereit herausstellte. Diese Szenen sind skuril, manchmal ulkig und manchmal auch etwas gruselig. Dass die Toten, die Charlie beschwört, nicht immer unbedingt begeistert davon sind, finde ich einen gelungenen Zug in der Story. So hat jeder Geist seine eigene Persönlichkeit und ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein eigenständiger Charakter.
Die Nebenfiguren sorgen wieder für Abwechslung und Späße, oder – im Fall von Lady Harcourt – brenzlige Situationen.
Fazit: Eine gelungene Mischung aus Historie, Übernatürlichem und Romantik!
Meine Rezension zum ersten Teil findest Du hier.