Fabula – Eine Braut für den Prinzen – Rezension

Es gibt Regeln in Märchen. Der Prinz muss eine schöne Jungfrau retten und heiratet sie dann. Drachen sind so böse wie Wölfe und Hexen verfluchen Leute, was das Zeug hält. In diesem Märchen geraten die althergebrachten Regeln allerdings ein wenig aus den Fugen, denn Leander, erstgeborener Prinz und Thronfolger, rettet zwar eine Jungfrau, überlässt sie dann aber seinem Kumpel, weil der unsterblich in sie verliebt ist. Anscheinend ist es nicht das erste Mal, dass er ohne Braut heimkehrt, denn sein Vater reagiert recht ungehalten. Eine Braut muss her! Also wird ein Turnier veranstaltet, bei dem jede Menge Prinzessinnen antreten, um die Hand des Prinzen zu gewinnen. Auftritt der bösen Hexe, die noch in der Ausbildung ist und sich mit einem Fluch ihren Hexenhut verdienen muss. Zu dumm, dass der Prinz, den sie verfluchen soll, sich als wirklich netter Kerl entpuppt.

Ja, in diesem Buch ist alles anders und ich habe mich köstlich amüsiert. Wer sich in Grimms Märchen auskennt, begegnet hier einer ganzen Reihe von Märchenfiguren, die aus dem Zusammenhang gerissen und ganz neu zusammengewürfelt werden. Und das auf eine so humorvolle Art und Weise, dass die Seiten nur so fliegen. Eigentlich möchte Leander gar nicht Königssohn sein, sondern lieber als Heiler arbeiten. Als solcher verkleidet trifft er auf die Hexe Evelyne, die sich natürlich prompt in ihn verliebt und damit in eine üble Zwickmühle gerät.

Hier liegt mein einziger Kritikpunkt an diesem fröhlich-romantischen Roman: Die Gedanken der beiden Hauptfiguren wiederholen sich doch recht häufig in milde abgewandelter Form, sodass ich einige Passagen nur noch quer gelesen habe, wenn das Gedankenkarussell wieder ansprang. Dem Lesevergnügen tat das aber keinen großen Abbruch und ich war mit dem Ende der Story mehr als zufrieden.

Umso interessanter war es für mich, die Autorin Nicole Knoblauch auf der Buchmesse in Limburg zu treffen, wo wir uns ausführlich über ihre herrliche Story unterhalten haben – inklusive der Tatsache, dass dieses Cover sehr die Fantasie anregt. Als ich es das erste Mal sah, dachte ich, ich hätte es mit Pinocchio zu tun. Dass das Ganze eine Frau mit Hut darstellen soll, sah ich erst auf den dritten Blick.

Wer also ins Märchenreich reisen will, ohne sich die klassischen Märchen einzuverleiben, dem kann ich diesen Roman wärmstens empfehlen, Schmunzeln und Herzklopfen inklusive!

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