![Fit me up: Boxis Geschichte von [Hasjak, Leah]](https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/41CFOGotQDL._SY346_.jpg)
Nachdem ich vor einigen Wochen den ersten Teil dieser Reihe gelesen hatte, musste nun der zweite dran glauben. Christoph Boxhauser war vielversprechender Fußballer, als er in dem kleinen Örtchen Schwanbach sein Abitur machte. Zehn Jahre später hält er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, trinkt viel zu viel und hat ordentlich Bauch angesetzt. Zum Klassentreffen wollte er nicht wirklich, schneit aber trotzdem herein und wird von seiner wenig ruhmhaften Vergangenheit eingeholt.
Ein Autounfall führt dazu, dass sein Leben sich radikal ändert – denn alle glauben, er hätte einen Selbstmordversuch unternommen. Seine zaghaften Versuche, den Irrtum aufzuklären, werden ignoriert und so findet er sich plötzlich an der Seite von Barabara Popp wieder, die mit ihm für den Ironman trainiert. Klingt schräg? Ist es auch.
Die ganze Story ist ein herrliches Kuddelmuddel von Missverständnissen, Lebenslügen und chaotischen Zufällen, an denen die zerfranste Aura des Protagonisten Schuld ist. Dabei ist keiner der Charaktere blass oder oberflächlich. Alle haben Kanten und Macken und entwickeln sich im Lauf der Geschichte – mal zum Guten, mal eher nicht. Wie schon im ersten Teil – der übrigens bis auf ein paar Erwähnungen der Geschehnisse nichts mit diesem Teil zu tun hat – bringt Leah Hasjak mit ihrem humorvollen, lockeren Schreibstil die Charaktere so nah, dass man das Gefühl hat, direkt daneben zu stehen, und sich auch manches Mal ordentlich fremdschämt.
Trotzdem gelingt es ihr, in diesem Buch ein paar fundamentale Gedanken unterzubringen, über die es sich durchaus nachzudenken lohnt, hier besonders die Fragen der Motivation und Selbstverwirklichung.
Ein gelungener Roman mit Kleinstadt-Flair, einem pinken Wildschwein und tiefen Einblicken in die menschliche Seele. Sehr empfehlenswert!