
Natürlich! Wenn Du reichlich schlechte Rezensionen bekommen möchtest, solltest Du das unbedingt tun.
Aber jetzt mal im Ernst. Die Qualität der Übersetzung von Maschinen hat sich in den letzten Jahren drastisch verbessert, so dass viele Autoren auf den Gedanken kommen, dass man sich die teuren Dienste eines professionellen Übersetzers sparen könnte.
Was macht also ein Übersetzer, woran die Maschine scheitert?
Der Stil
Die Maschine hat kein Gefühl für sprachliche Schönheit. Während das bei Vertragstexten egal ist, spielt es in der Fiktion eine sehr große Rolle. Eine Satzstruktur, die im Englischen völlig in Ordnung ist, klingt im Deutschen wie das Werk eines Drittklässlers. Der Übersetzer muss hier sehr viel umstellen, damit der Satz in der neuen Sprache gut klingt. Die Maschine verarbeitet nur das, was sie bekommt, minutiös und hoffentlich akkurat. Wo wir gerade davon sprechen…
Ist Dir bewusst, wie viele Wörter Doppelbedeutungen haben? Die Maschine weiß nicht immer, welche sie benutzen soll. Ich habe da ein Beispiel, bei dem ich herzhaft gelacht habe:
She finished her delivery tour sooner than expected.
Eigentlich sollte der Satz „Sie beendete ihre Auslieferungstour früher als gedacht.“ heißen. Was die Maschine daraus machte war: „Sie beendete ihre Entbindungsreise früher als gedacht.“ Und jetzt stell Dir vor, das wäre dein Roman gewesen. Das willst Du NICHT.
Als zweisprachige Autorin habe ich den DeepL Übersetzungsdienst genutzt, um mir die Tipperei bei der Übersetzung meiner eigenen Bücher zu sparen. Es ist ein riesiger Haufen Arbeit, die ganzen Ungereimtheiten auszubügeln und einen vernünftigen Sprachfluss zu bekommen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es nicht doch leichter ist, alles von Grund auf zu übersetzen. Eine Maschine würde ich niemals für Kundenaufträge verwenden.
Redewendungen
Viele Redewendungen gibt es schon lange genug, so dass sie es bis in die Übersetzungsprogramme geschafft haben, wie zum Beispiel „Der letzte Tropfen bringt das Fass zum überlaufen“. Die Engländer sagen „Der letzte Strohhalm hat dem Kamel den Rücken gebrochen.“ Andere hingegen werden wortwörtlich übersetzt und ergeben für den Leser in der neuen Sprache nicht viel Sinn. Mein Lieblingsbeispiel für letzteres ist die englische Redewendung ‚Der Raum ist so klein, dass man keine Katze am Schwanz herumschleudern könnte.‘ Natürlich weiß der deutsche Leser grundsätzlich, was gemeint ist, aber er wäre doch etwas irritiert. Ein Übersetzer sollte das wissen. Eine Maschine interessiert das überhaupt nicht.
Recherche
Übersetzungen erfordern Recherche. Es gibt Dinge in einem Land, die es im anderen Land entweder nicht gibt oder unter einem ganz anderen Begriff. Nehmen wir mal das Militär. Liebe Güte, was ich schon Zeit mit der Recherche von Militärrängen verbracht habe! Das englische Sergeant kann z.B. sowohl Feldwebel, Unteroffizier oder Wachtmeister heißen. Wenn die Geschichte nicht in Deutschland spielt, mache ich mir das Leben einfach und lasse den englischen Begriff stehen. Spielt sie aber in Deutschland, muss ich mich entscheiden. Und jetzt stell Dir das bei einem historischen Roman vor. Oder Science Fiction. Eine Maschine würde definitiv versagen.
Wusstest Du, dass Tolkien Deutsch sprach und sicherstellte, dass das Wort „Elves“ als „Elben“ übersetzt wurde und nicht als „Elfen“? Vermutlich wusste er, dass „Elfen“ im Kopf des Lesers das falsche Bild kreieren würde.
Anrede
Was vom Deutschen ins Englische vermutlich mühelos gelingt, ist andersherum eine riesige Herausforderung. Als Übersetzer muss man nicht nur wissen, wann man was einsetzen muss, sondern auch berücksichtigen, in welcher Beziehung die Personen zueinander stehen. Das kann eine Maschine nicht. Ich habe schon gesehen, dass ein Übersetzungs-programm in einem Absatz mehrfach zwischen Du und Sie gewechselt hat. Die kriegen das überhaupt nicht auf die Reihe.
Fazit
Ein guter Übersetzer ist sein Geld wert und wer an dieser Stelle sparen will, tut sich selbst keinen Gefallen. Die meisten Leser interessiert es nicht, in welcher Sprache das Buch ursprünglich geschrieben wurde. Sie wollen einfach nur ein tolles Leseerlebnis. Ein guter Übersetzer sorgt dafür, dass der Text nicht übersetzt klingt, sondern dem natürlichen Sprachfluss folgt. Um das sicherzustellen, solltest Du eine Probeübersetzung anfordern und diese von einem Muttersprachler verifizieren lassen.
Da jeder Übersetzer unweigerlich seinen eigenen Stil einbringt, sollten Autoren für alle Bände einer Reihe möglichst den gleichen Übersetzer engagieren.
Es gibt inzwischen eine Reihe von Übersetzern wie mich, die auch mit Self-publishing Autoren arbeiten und erschwingliche Preise anbieten. Ein paar sind auf der Seite IndiesGoGerman zu finden.
Nähere Informationen über meine Übersetzungsangebote gibt es hier.

Of course! If you would like to collect a lot of bad reviews, you should definitely do that.
Seriously, though. The quality of machine-made translations has improved considerably over the past years, which is why many authors get the idea they could save the expensive services of a professional translator.
So what does a translator do where the machine fails utterly?
The Style
A machine does not have any feel for lingual beauty. While this doesn’t matter when writing a contract, it matters a lot in fiction. A sentence structure which is perfectly fine in English might sound like the work of a third grader in German. The translator needs to do a lot of switching around of words to make sentences and paragraphs sound smooth in the new language. The machine only processes what it gets, minutely and hopefully accurately. Speaking of which…
Accuracy
Are you aware of how many words have double meanings? The machine doesn’t always know which one to use. Let me give you an example that had me snorting with laughter:
She finished her delivery tour sooner than expected.
Are you thinking of groceries? Good. My machine did not. It warbled something about babies arriving pre-term. Possibly in a truck. Now imagine this was your novel. You do NOT want that sort of thing to happen.
Being bilingual, I have used the DeepL translation service to translate my own books to save typing time. It is a horrendous amount of editing work to iron out all the inaccuracies and make the translation flow. I’m still wondering if it isn’t faster for me to translate from scratch after all. I would never use a machine to translate for a client.
Proverbs
Many proverbs have been around long enough to have made their way into the translation engines, such as ‘the last straw broke the camel’s back’. In Germany, we say ‘it was the last drop that made the barrel overflow’. Others, however, will be translated literally and thus not make much sense to the reader in the other language. My favorite one in the latter category is ‚the room was so small you couldn’t swing a cat by the tail.‘ Of course a German reader would get the message, but they would be severely irritated as such a behaviour is unheard of in Germany. A translator should know that. A machine couldn’t care less.
Research
Translations require research. Things exist in one country, but not in another or they are known in a completely different context. Let’s take military ranks for example. Gosh, the research I have invested to find the correct equivalents! Sergeant, in German, can mean any of these colorful terms: Feldwebel, Unteroffizier, or Wachtmeister. Two of them are army terms, one police. If the story is not set in Germany, I will take the easy way out and leave the English term. This is a wide-spread practice. But if the story is set in Germany, I will have to decide which word to use.
And now imagine all of this with a historical novel. Or science fiction. A machine would most definitely mess up. Did you know, that Tolkien spoke German and made sure that the word “Elves” was translated into “Elben”, thus creating a new word in German, rather than using the literal translation “Elfen”? I can only guess that he was aware the word “Elfen” would create the wrong image in the German reader’s mind.
Form of Address
While it shouldn’t pose any problems in translations from German to English, the form of address is a huge challenge from English to German. Germans have two forms of address – a familiar one (du) and a formal one (sie). The same goes for most European languages. They come with completely different grammatical rules. The translator not only needs to know which is which, they also need to know in which context to apply which.
Are the people talking to each other friends? Then they use ‘du’. Are they strangers? Then they use ‘sie’. Are they colleagues on a first name basis? They will probably use ‘du’, but I have also come across mixed forms, i.e. colleagues addressing each other by their first names and yet using the formal ‘sie’. Or addressing each other by their last names, yet using ‘du’.
Translation engines top even that and switch the form of address several times within one paragraph. They can’t make any sense of it at all.
Conclusion
A good translator is worth their cost and you won’t do yourself a favor by saving money in this area. Most readers aren’t interested in which language the book was originally written. All they want is a great reading experience. A good translator will take care that the text won’t sound translated, but will follow the natural flow of language. To verify that, you should get a trial translation from the person you wish to hire and have a native speaker vet it for you.
Since every translator will have their own style, authors should hire the same translator for all books of a series.
By now, there are a number of translators like me who will work with Indie authors at affordable prices. A few of them can be found on the IndiesGoGerman website, where you will find lots of valuable information about entering the German book market.
For further information on my translation services click here.